Sommerakademie 2018

23. – 27.04. 2018
 Diese Betonkette, entstand im letzten Jahr.
Inzwischen ziert sie einen Schulhof in Gengenbach.

Die Frühjahrssonne lockt wie in jedem Jahr die Studierenden der Detmolder Hochschule
für eine Woche in das Freiluftatelier  der Sommerakademie am Florentinerberg. Die Baden-Badener freuen sich, wieder zuschauen zu können, mit welchem Material diesmal gestaltet  wird. Und die Gäste aus dem kalten Westfalen sehnen sich nach der badischen Sonne und dem reichhaltigen Kulturprogramm, welches mit einem Besuch im Vitra Museum in Weil am Rhein beginnt. Schon seit Samstag erkunden die jungen Leute den Südwesten. In Baden-Baden werden sie die Architektur eines Kurorts aus dem 19. Jahrhundert kennen
lernen. Daran werden vor allem die Studierenden der Stadtplanung interessiert sein.

Bereits zum 13. Mal findet dieser workshop in Baden-Baden statt. Die Arbeiten am
Florentinerberg beginnen am Montag, 23. April  um 14 Uhr, mit einem Pressegespräch
und Rundgang. Dann zieht auf den Schloss-Terrassen am Marktplatz für eine Woche
Leben ein. Unter den Augen der Öffentlichkeit und betreut durch  ihren Professor, den
Baden-Badener Bildhauer Karl Manfred Rennertz, arbeiten dort  in diesem Jahr 19
Studierende der Hochschule OWL.

Modellieren mit Faserzement ist in diesem Jahr das Thema. Das Arbeiten mit Beton wird von mehren Seiten her erkundet. Da passt es gut, dass auch Baden-Baden es gerade
wagt, mit diesem Werkstoff den  Leopoldsplatz zu sanieren. In bedeutend kleinerem Maßstab sammeln die Studierenden  ihre persönlichen Material-erfahrungen und benutzen
Beton zur Gestaltung kleiner Skulpturen für den Garten. Ganz unvorbereitet kommen die
jungen Künstler auf Zeit selbstverständlich nicht. In Detmold wurden kleine Tonmodelle
als „Ideensammlung“ gefertigt und bereits einige Grundgerüste aus Streckmetall geformt. Damit die Umsetzung in dieser kurzen Zeit zu leisten ist, machten einführende Seminare
vertraut mit den technischen Grundbegriffen, die jetzt praktisch angewendet werden. Für den Kurs wurde bewusst keine Leitlinie vorgegeben, die die Arbeit thematisch
eingeschränkt hätten. Lediglich die Gesetze und Eigentümlichkeiten des Materials sollen erkundet werden.

Die Studierenden  der Innenarchitektur sind  aus dem ersten bis dritten Studienjahr, und
die meisten zum ersten Mal in Baden-Baden. Es ist immer wieder erstaunlich, welche
Eindrücke und Impulse dieser Ort vermittelt. Die neue Atmosphäre, die südliche Sonne,
der exotische Bewuchs des Florentinerbergs, der Besuch in den Museen der Stadt,
lauter  Erfahrungen, die schon in den letzten Jahren ganz erstaunlich die Arbeit
beeinflusst haben.
Beginn der Arbeit in Baden-Baden

Auch diesmal  wurde ein Experiment bereits in der Hochschule vorbereitet. Jeder
Studierende bringt  dazu ein kleines Gusskästchen mit einer individuell gestalteten
Schalung für einen dekorativen Betonwerkstein mit. Die Firma Kronimus begleitet und
unterstützt von Anfang an das Projekt, und so können diesmal dort die Tischplatten aus
„Terrazzo“ gefertigt werden. Trotz Hochkonjunktur am Bau macht es Kronimus möglich,
dass am Montagmorgen im Werk Iffezheim die Objekte mit einem speziellen
Kronimus-Hochleistungsbeton betoniert werden können. Der Beton ist bereits am Freitag soweit abgebunden und geschliffen, dass die fertigen Tischplatten der Öffentlichkeit am Florentinerberg präsentiert werden können. Die Objekte werden aber nicht einfach nur als Halbprodukt und Fingerübung  gezeigt. Aus Detmold wurden Tischbeine mitgebracht, die ganz genau in die Schalungen passen. Fertig montiert werden dekorativ gestaltete Garten- und Bistro-Tischchen zu sehen sein, die gerne in Baden-Badener Gärten verwendet
werden können.                          

Wie in jedem Jahr wird diese Aktion getragen vom Kulturamt und dem Gartenamt der
Stadt Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde  junger Kunst.
Für Freitagmittag 15 Uhr hat sich die Oberbürgermeisterin, Frau Margret Mergen
angekündigt, die es sich nicht nehmen lassen will, die Studenten persönlich zu begrüßen und die Kunstwerke zu begutachten. Leider kann die Präsentation nicht stehen bleiben, 
schon nach einer kurzen Stunde werden die Werke verpackt und abtransportiert.
Es sei denn ein schnell entschlossener Besucher verliebt sich in eines der Gartenmöbel
oder eine der Skulpturen und nimmt etwas mit für den eigenen Garten. Das wäre natürlich schön und würde das Projekt unterstützen. Besucher sind jederzeit willkommen. Schauen Sie den jungen Bildhauern über die Schulter beim Mischen von Sand und Zement, beim
Skulptieren mit Beton.