In der Woche vom 16-22. April kommen Studierende der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur zur diesjährigen Sommerakademie an den Florentinerberg. Bereits zum 12. Mal findet diese Veranstaltung in Baden-Baden statt und wird am Montag, 18. April um 14 Uhr, mit einem Pressegespräch und Rundgang eröffnet. Auf den Terrassen unter dem Neuen Schloss am Marktplatz, also mitten im Herzen der Altstadt, zieht für eine Woche Leben ein. Unter den Augen der Öffentlichkeit und betreut durch ihren Professor, dem Baden-Badener Bildhauer Karl Manfred Rennertz, arbeiten dort in diesem Jahr 19 Studierende der Hochschule OWL.
-Holz- ist das diesjährige Thema der Sommerakademie. Es ist immer wieder von hoher Wichtigkeit für Studierende dieses Material in seiner Ursprünglichkeit zu erfahren, Holz als Baumstamm zu erleben und gerade eben nicht als konfektionierten Holzwerkstoff wie Holzplatten etc., die den Alltag in der Schreinerei bestimmt.
Als Leitlinie für diesen Kurs wurde bewusst keine Aufgabe gestellt, die thematisch einschränkt, lediglich die Gesetze des Materials sollen erkundet werden. Interessant zu sehen, was die jungen Leute den frisch gefällten Baumstücken in kurzer Zeit entlocken können. Die Holzstämme stammen aus einer Baumpflegeaktion die das Gartenamt in diesem Winter im Wörthböschel durchgeführt hat. Es sind Pappel- und Lindenstämme von stattlichem Format, die durch die Stechbeitel und Sägen der Studierenden eine neue Gestalt als Kunstwerk, Maske oder Möbelstück erfahren sollen. Die Studierenden der Innenarchitektur sind aus dem ersten bis dritten Studienjahr und meist zum ersten Mal überhaupt hier in Baden-Baden.
Ein reichhaltiges Besuchsprogramm bei den Kulturinstitutionen in Baden-Baden und bei Süddeutschen Unternehmen die für die innenarchitektonische Gestaltung von hoher Relevanz sind, begleitet die Arbeiten. Wie „Vitra“ in Weil und „Hans Grohe“ in Schiltach.
Ganz unvorbereitet kommen die jungen Künstler auf Zeit natürlich nicht. In Detmold wurden kleine Tonmodelle als „ Ideensammlung“ gefertigt, damit die Umsetzung in dieser kurzen Zeit zu leisten ist. Einführende Seminare machten vertraut mit Werkzeugen, Holzmaserung, Wuchsrichtung etc. und den Rücksichten, die die Gestaltung auf dieses natürliche Material nehmen muss. In Baden-Baden wartet nun die Nagelprobe, die praktische Anwendung der Theorie. Die künstlerische Energie, der Kampf mit dem Volumen und schließlich der Einsatz von Farbe wird die Skulpturen und Objekte prägen. Und am Ende (Freitag, 22. April um 14 Uhr) ist ein Werk entstanden, welches alle, am meisten wahrscheinlich die Erzeuger selbst, überraschen wird.
Für Dienstag ist ein Besuch im Betonsteinwerk Kronimus geplant, wo die jungen Architekten sehen, wie Fertigbetonteile für den Bau aus dem Rheingold (Kies u. Sand) hergestellt werden.
Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal ein Experiment in der Hochschule vorbereitet. Jeder Studierende bringt dazu ein kleines Gusskästchen mit einer individuellen Schalung für einen dekorativen Betonstein mit. Bei Kronimus soll dann in der nächsten Woche anlässlich einer Werksbesichtigung der Guss erfolgen.
Wie in jedem Jahr wird diese Aktion getragen vom Kulturamt und dem Gartenamt der Stadt Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde junger Kunst.
Besucher sind jederzeit willkommen.